Montag, 1. Oktober 2007
Regenwald!!
Hallo ihr alle!

Das letzte Wochenende war absolut genial, denn wir waren endlich auf der Finca.
Wir fuhren am Samstag morgens fruh los, um vor der Hitze des Tages anzukommen. Die Finca liegt in der Nahe von San Isidro in der Bergen, man fahrt dorthin etwas mehr als zwei Stunden.
Fur mich war alleine schon die Fahrt sehr beeindruckend. In der Schule haben wir ja immer wieder die Tropen durchgekaut (die Etagen des Regenwaldes, die verschiedenen Anbauformen, usw., nicht wahr?), aber es ist einfach unglaublich das selbst zu sehen. Auf dem Weg kamen wir an einer Stelle vorbei, an der man eine geniale Aussicht hatte uber den Regenwald in Norden Costa Ricas Richtung Nicaragua. Es war ein Bild wie im Erdkundebuch, Regenwald soweit man blicken konnte…

Die Finca selber liegt in der Nahe eines kleinen Dorfes und ist ein recht einfaches Haus.
Da fast einen Monat keiner dort war, mussten wir erstmal die Termiten vertreiben und ein paar Fledermause verscheuchen. Den Tag verbrachten wir damit Fruchte zu ernten (und fragt mich nicht, wie die alle auf Deutsch heissen, ich hab ja immer noch Schwierigkeiten, die spanischen Namen zu lernen).
Abends sass ich mit Diego vorm Haus im Mondschein, leider war es ein wenig bewolkt, sonst kann man namlich nachts den Vulkan Arenal ausbrechen sehen. Aber auch einfach nur den Zikarden zu lauschen und die Gluhwurmchen zu beobachten war wunderschon.
Gepennt haben wir schliesslich auf dem Balkon, da dieser nachts Muckenfrei war. Ausserdem war die Gerauschkulisse einfach nur genial… Leider kamen morgens dann doch die Mucken sodas ich jetzt komplett zerstochen bin.
Aber das war es allemal wert.

Ich muss sagen, dass mir so ziemlich die Worte fehlen, um die letzten zwei Tage zu beschreiben.
Gestern nachmittag fuhren wir dann zuruck, das Auto voller Bananen, Mandarinen, Zitronen und “pipas” (ahnlich wie Kokosnusse). Abends habe ich versucht, Alonso Deutsch beizubringen, er mochte namlich ein Semester in Koln studieren.

Auf der Arbeit habe ich immer noch nicht so viel zu tun, aber ich habe immrhin recht interessante Aufgaben bekommen. Im Moment mache ich die Beschriftung fur eine Austellung. Ziemlich schwierig, weil es auf Spanisch und Englisch sein muss.
Freitag bin ich nach der Arbeit todmude gewesen, weil ich den ganzen Tag Infos uber Reptilien im Internet gesucht habe und es doch ziemlich anstrengend ist, standig zwischen Spanisch und Englisch zu wechseln.

Hab ich eigentlich schon etwas ubers Essen geschrieben? Ich glaube nicht.
Es gibt hier immer Reis mit Bohnen, zu jeder Mahlzeit und zu jedem Essen (ja auch zu Kartoffeln oder Nudeln). Das Nationalgericht ist “gallo pinto” (Reis mit Bohnen gemischt, wie konnte es anders sein...).
Was mich uberrascht hat ist, dass man hier doch recht viel bekannte Marken sieht. Die Sossen werden auch hier mit Maggi gekocht und selbst Milka kann man kaufen (allerdings soll sie hier nicht schmecken...ich habs noch nicht probiert).

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Dienstag, 25. September 2007
ahorita
Ich habe ein neues Lieblingswort> ahorita. Im Worterbuch steht als Ubersetzung "sofort", aber mittlerweile habe ich begriffen, dass es im Wirklichkeit "nicht jetzt, aber noch heute" heisst. Ich hore dies auf der Arbeit recht oft..
Naja, es hat den Vorteil, dass ich Zeit habe, hier im Internet zu sein, wenn jemand mir "ahorita" eine Aufgabe geben will.

Letztes Wochenende war nicht so der Hit, ich wollte mich mit einer anderen Freiwilligen von der Arbeit treffen, aber es hat nicht geklappt. Am Freitag war ich mit Diego in Heredia in der Disco, das war eigentlich ein recht guter Start ins Wochenende. Samstag habe ich allerdings mehr oder weniger nichts gemacht. Sonntag waren wir bei Manuels Familie eingeladen, um den Geburtstag seiner Schwester zu feiern. Positiv war, dass ich mehr verstanden habe, als letzte Woche, aber es war ziemlich anstrengend.

Ich bin letzte Woche ubrigens drei Tage hintereinander zu Arbeit gegangen, ohne dass mir irgendwelche Typen was hinterherriefen. Dafur bin ich gestern allerdings an jeder zweiten Ecke angelabert worden. Vielleicht sollte ich mir doch noch das Haar schwarz farben. Nee, Spass beseite, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.

Ich gewohne mich langsam an das Klima. Ich glaube heute morgen waren es fast 30 Grad, was mich aber nicht davon abgehalten hat, in langer Hose zu Arbeit zu gehen. Schliesslich werden es heute abend nur noch so 20 Grad sein... Ich werde sterben, wenn ich nachstes Jahr in Frankfurt lande. Irgendjemand von euch muss mich bitte dort mit Winterjacke, Wolldecken und Gluhwein erwarten, ja?

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Dienstag, 18. September 2007
Alltag...
Okay, nach meinem letzten etwas verplanten Bericht werde ich jetzt mal in Ruhe ein bisschen mehr schreiben.
Bin im Moment auf der Arbeit in InBio. Ich arbeite hier im Buro fur Produktentwiclung (hort sich ziemlich wichtig an) und das bedeutet, dass wir vor allem Aktiviteten fur Kinder/Schulklassen planen.
Fur mich bedeutet das, dass ich in der letzten Woche eine Unmenge Material durchgesehen und gezaehlt habe, denn wir mussen bald die Materialien fur die Aktiviteten in den Ferien (Dezember) bestellen.Ausserdem habe ich Sachen fur einige Veranstaltungen vorbereitet. Falls einer von euch mal 100 Fotaos ausgeschnitten und laminiert haben mochte, kein Problem ich habe Ubung!
Hier im Buro arbeiten 4 Leute und noch eine Freiwillige aus der USA.
Ziel des Inbios ist es, den Besuchern die Artenvielfalt Costa Ricas naher zu bringen. Es gibt ihr also einge Austellungen und einen grossen Park, in dem ich Stunden verbringen konnte... Ich bin immer noch fasziniert von Kleinigkeiten wie Kolibris, die man eigentlich hier taglich sehen kann.

Das Wetter ist hier ziemlich eintonig, morgens Sonne, nachmittags Regen. Dunkel wirds gegen 17.30h und hell um 5.30h. Was mich total faszieniert hat, ist das der Mond hier anders aussieht. Er ist namlich um 90 Grad gedreht, also wie eine liegende Banane.

Ansonsten ist es leichter sich hier einzuleben als ich dachte, einfacher als in Schweden. Das liegt vor allem daran, dass ich hier viel mehr mit meiner Familie mache und deshalb immer irgednwie beschaftigt bin. Ich habe ubrigens zwei Gastbruder, Diego, der ebenfalls 20 ist und im Moment arbeitslos ist, weil das Restaurant in dem er arbeitete, schliessen musste und Alonso, der in San Jose Landwirtschaft studiert. Die beiden sind total unterschiedlich, Diego ist ziemlich verrruckt und lebhaft, wahrend Alonso toatl ruhig ist, so gar nicht wie man sich einen Latino vorstellt.
Gestern hab ich mit Diego eine Reportage uber den Regenwald in Costa Rica gesehen. Ich kann es kaum glauben, dass ich am nachsten Wochenende selber im Regenwald werde, denn dann fahren wir zur Finca.

Hoffe es geht euch gut!

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